Die oberste Priorität einer medizinischen Einrichtung ist die medizinische Versorgung von Patienten und Patientinnen. Dabei nimmt der Druck zu: Weniger Personal, der demografische Wandel und Gesetzesauflagen. Die Balance aus Menschlichkeit und Ökonomie ist die Königsdisziplin geworden.
Kostenfaktor Personal
Es ist unumstritten, dass der größte Kostenpunkt für Kliniken das Personal ist. Ein Punkt, den man nicht einsparen kann: Ohne kompetente ärztliche Fachkräfte, Pflegekräfte und Verwaltung kann die modernste Ausrüstung die Wirtschaftlichkeit einer medizinischen Einrichtung nicht garantieren, insbesondere bei immer weniger Bewerbern und Bewerberinnen. Dem Fachkräftemangel stehen darüber hinaus Nachtschichten und die Versorgung an Feier- und Wochenendtagen gegenüber.
Geringere Kosten bei gleichbleibender Qualität
Die Vollauslastung der Geräte kann zwar auch bei der Inanspruchnahme von teleradiologischen Dienstleistungen nicht immer gewährleistet werden, aber die Teleradiologie kann bei der Reduzierung der Fixkosten unterstützen. Besonders durch:
- Zeit- und Kosteneinsparungen durch die Vermeidung von Anfahrtswegen
- Keine Zahlung von Bereitschaftslöhnen
- Reduzierung des Aufwandes für die Erstellung von Dienstplänen für Nacht- und Wochenendschichten
- Keine Ausfälle durch Urlaub, Krankheit oder Elternzeiten, gleichzeitig volle Einsetzbarkeit des eigenen Personals in Regelschichten
- Kurze Kommunikationswege und somit schnelle Handlungsfähigkeit
Trotz der vielen Vorteile stehen Fachkräfte und Geschäftsführung den geringen Kosten von Teleradiologieanbietern noch immer skeptisch gegenüber. Dabei lässt sich die Diskrepanz eindeutig erklären: Neben einer geringen Grundpauschale stellen wir Anbieter nur die Ist-Aufwandskosten in Rechnung. Und auch diese fallen häufig geringer aus als der Stundensatzes eines Bereitschaftsdienstes. Häufig wird dies mit mangelnder Qualität in Verbindung gebracht. Dies trifft jedoch keinesfalls zu.
Fabian Groß, Geschäftsführer TelradKo & COO RAD-x Gruppe
„Die geringen Kosten für Kunden basieren auf unserer Auslastung“, erklärt Fabian Groß, Geschäftsführer bei TelradKo. „Ein Befunder, bzw. eine Befunderin, betreut pro Schicht mehrere Krankenhäuser. Auch wenn in einer der Einrichtungen nur ein Notfall eingeliefert wird, so passiert das in drei oder vier weiteren ebenfalls. Unsere Befunder und Befunderinnen sind damit durch die Vielzahl an betreuten Einrichtungen viel stärker ausgelastet, als dies bei der einzelnen Einrichtung vor Ort der Fall sein kann.“ Es ist Anbietern somit möglich, eine geringe Fallpauschale zu berechnen und dennoch die Qualität der Befunde aufrecht zu erhalten bzw. durch die umfangreiche klinische Erfahrung der Befunder und Befunderinnen sogar noch zu steigern.
Wirtschaftlichkeit ist mehr als ein monetärer Aspekt
Neben harten monetären Aspekten spielen auch weiche Faktoren eine wichtige Rolle bei der Krankenhausökonomie. Ist es einer Einrichtung möglich, Radiologie und dazu noch eine permanente Notfallversorgung anzubieten, hat dies langfristige, positive Effekte auf die Auslastung.
Menschen aus der Region bringen Kliniken mit einer Notfallversorgung und angeschlossener Radiologie mehr Vertrauen entgegen und entscheiden sich bei planmäßigen Eingriffen häufiger für diese. Ähnliches ist bei medizinischem Fachpersonal zu beobachten. Rettungsdienste; Notärztinnen und Notärzte wissen, welche Notfälle sie in welche Kliniken bringen können. Auch überweisen andere Einrichtungen bei Überlastung ihre Patienten und Patientinnen bevorzugt in Kliniken, bei denen sie wissen, dass diese nicht mangels fehlender Radiologie auf eine bestmögliche Versorgung verzichten müssen.
Voraussetzungen Teleradiologie
Auch wenn die Inanspruchnahme der Teleradiologie viele wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, kann der Start gerade für kleine Einrichtungen eine Herausforderung sein. Während die technischen Voraussetzungen – zumeist eine stabile Internetanbindung – inzwischen im Regelfall gegeben sind, bedeuten die gesetzlichen Anforderungen v. a. im Zusammenhang mit dem Strahlenschutzgesetz einen erhöhten Aufwand für Einrichtungen. Genehmigungen, unter anderem auch das Nachweisen des Bedarfs (im Falle einer 24/7-Versorgung), des Fachpersonals mit den entsprechenden Weiterbildungen und vor allem eines verlässlichen Notfallkonzeptes bei Ausfall der Verbindung müssen gegeben sein.
Nicht zuletzt müssen Interessierte sich im Klaren sein: Wir als Teleradiologieanbieter können eine radiologische Abteilung nicht allein betreuen. Auch wenn kein Radiologe selbst vor Ort sein muss, ist die Anwesenheit einer medizinisch-technischen Radiologieassistenz (MTRA) und eines Arztes, bzw. einer Ärztin mit Fachkunde vor Ort verpflichtend. Dies garantiert die gute Betreuung des Patienten, bzw. der Patientin sowie die Einbeziehung aller Symptome und sichert eventuelle Notfallsituationen ab.
Den richtigen Dienstleister wählen
Auch bei der Wahl eines Teleradiologieanbieters gilt demnach: Der richtige Partner macht den Unterschied. Medizinische Einrichtungen sollten sich vor der Beauftragung mit den Erfahrungen und Referenzen des Anbieters auseinandersetzen. Schon beim Beginn der Zusammenarbeit können mit dem richtigen Partner Hürden deutlich leichter genommen werden. Interessierte müssen sich informieren, ob der in Frage kommende Anbieter bereits Erfahrung mit der regional zuständigen Behörde gesammelt hat, da diese sich deutschlandweit stark unterscheiden können. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass ein Zugang zu einem starken Netzwerk und strukturierte Abläufe gegeben sind.
Moderne Kommunikationsmöglichkeiten sowie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe machen den richtigen Anbieter schnell zu einem wertvollen Partner. Ein Partner, der Einrichtungen nicht nur finanziell, sondern auch personell entlastet. Eine durchdachte eingespielte Routine sorgt für einen „geräuschlosen“ Betrieb der Teleradiologie ohne Anpassen interner Prozesse. Im besten Fall lässt einen die tägliche Zusammenarbeit vergessen, dass die Teleradiologen meist mehrere hundert Kilometer entfernt sitzen.
Fabian Groß
Fabian Groß verantwortet in seiner Funktion als COO der RAD-x Gruppe seit 2018 auch als Geschäftsführer die kaufmännischen Belange der TelradKo. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Unternehmensberatung, Führung und des Managements von ambulanten und stationären Strukturen und seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für das Deutsche Rote Kreuz hat Herr Groß einen ganzheitlichen Überblick über die Prozesse und Abläufe im Gesundheitswesen – sowohl operativ als auch strategisch – und steht Ihnen gerne mit seiner Expertise kompetent zur Seite.